Money is flying away from sad businessman

Wie „das Gesetz der Verschwendung“ Dir die Gehaltserhöhung mopst

Ich wünschte mehr Leute wüssten über das Gesetz der Verschwendung (zweites Parkinsonsches Gesetz) Bescheid!

Wer nach einem Jobwechsel oder einer Gehaltserhöhung auf einmal mehr verdient, kennt das. Es dauert etwa ein halbes Jahr und wir haben uns an das neue Einkommen gewöhnt. Am Ende des Monats ist das Konto leer. Dabei haben die meisten Leute große Schwierigkeiten zu erklären wo das Geld hin ist. Das Maß an Ignoranz ist dabei phänomenal. Selbst der ärmste Student, der seinen ersten Job anfängt, sagt dann sowas wie: „Ich verdiene jetzt zwar über 2.000€ netto, aber früher in meiner Studentenzeit hatte ich irgendwie mehr Geld zur Verfügung“

Der Soziologe und Historiker Cyril Northcote Parkinson formuliert es in seiner Sammlung ironischer/humoristischer Wirtschaftsgesetze wie folgt:

“Expenditures rise to meet income.”
„Ausgaben steigen stets bis an die Grenzen des Einkommens.“

 

Natürlich macht sich da keiner heimlich an unserem Girokonto zu schaffen – Es liegt vielmehr in der menschlichen Natur, vorhandene Ressourcen sofort einer neuen Verwendung zuzuführen. Wenn auf einmal deutlich mehr Geld zur Verfügung steht, setzt unser sonst so gut funktionierender deutscher Sparsamkeits-Reflex aus. Für unseren Studenten ist das besonders fatal, denn er muss im Normalfall genau zu dieser Zeit einige sehr wichtige Entscheidungen treffen: Man zieht aus der Studenten-WG in eine eigene Wohnung, das Semesterticket wird gegen ein eigenes Auto ausgetauscht, man richtet sich neu ein und will sich vom ersten richtigen Geld auch mal einen schönen Urlaub gönnen. Kurzum – Der neu gewonnene Reichtum wird maßlos überschätzt und man bindet sich in Windeseile neue finanzielle Verpflichtungen ans Bein.

Wie kann man sich dagegen wehren?

Leider gibt es keine Patentlösung um sich vorm „Gesetz der Verschwendung“ zu schützen. Diese Strategien können vielleicht helfen:

a) Konsum-Embargo

Der komplette Betrag des Mehrverdiensts geht für die ersten Monate aufs Tagesgeld. So widerstehst Du den gefährlichsten Impulskäufen da man ja gar nicht mehr Geld zur Verfügung hat. Ergibt sich dann ein echter Herzenswunsch, steht das monatliche Budget noch voll zur Verfügung und man hat sich sogar schon einen kleinen Kapitalstock aufgebaut.

b) Budgetieren

Wer sich einmal 20 Minuten hinsetzt und plant, was er mit dem Geld machen will, wird sich später nicht fragen wo es hin ist.

c) Drüber schlafen

Klingt komisch – funktioniert aber! Wer sich mit den o.g. Strategien nicht wohl fühlt, greift zu diesem alten Hausrezept: Einfach vor größeren Ausgaben eine Nacht, oder besser eine ganze Woche abwartet.

 

Ich persönlich bin ein großer Fan der Budgetieren-Methode, da diese mich dazu zwingt, bewusst zu entscheiden, was mit dem Geld passieren soll. 30% gehen ins Investmentdepot, 30% möchte ich für den nächsten Urlaub zur Seite legen und 40% nutze ich um am Wochenende mehr zu unternehmen. Und schon ist das Geld verteilt und ich verhalte mich nicht mehr wie ein Irrer im Konsumrausch und renne in den nächsten Apple-Store. 😉

 

 


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